Das Stuttgarter Trickfilmfestival eröffnete mit den bevorstehenden Europawahlen im Hinterkopf, wodurch die Themen Diversität, Demokratie und Freiheit im Mittelpunkt standen. Diese Faktoren trugen zu einem nachdenklichen Festival bei, welches passenderweise der 26. Ausgabe des Festivals gewidmet war. Das Europäische Justizministerium kooperierte mit dem Festival, um einen Filmwettbewerb mit dem Titel “Animation For Europe” ins Leben zu rufen. Der Gewinner, Ode von Shadi Adib, wurde während der Eröffnungsfeier gezeigt. In dem Film versuchen drei Fischer, auf einem stürmischen Meer zu überleben, und erkennen schließlich, dass sie erfolgreicher sind, wenn sie zusammenarbeiten.
Shadi wurde im Iran geboren und absolvierte ihr Masterstudium an der Teheran Art University. Sie studierte auch an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, Deutschland, wo sie ihren vorherigen Film Fuse drehte. Ein weiterer herausragender Film war Vier Akte für Syrien, der die syrische Geschichte bis zur heutigen Zeit verfolgt und eine Botschaft des Friedens und der Hoffnung an das syrische Volk sendet. Signe Baumane’s Film Mother’s Song, ein Ausschnitt aus ihrem in Arbeit befindlichen Film My Love Affair With Marriage, erzählt die persönliche Geschichte von Zelma und befasst sich mit Liebe, Geschlecht und Ehe.
Der Game Zone-Bereich wurde in diesem Jahr auf 2000 Quadratmetern erweitert und bot Computer- und VR-Spiele sowie interaktive Installationen. Trüberbrook, ein deutsches Computerspiel, gewann den Animated Games Award Germany. Das Spiel spielt in einem heruntergekommenen Kurort in Deutschland und bietet eine Vielzahl von skurrilen Charakteren und Geschichten. Das Studio Film Bilder feierte sein 30-jähriges Bestehen mit verschiedenen Veranstaltungen und einer Reihe von Animationsfilmen und Serien. Das FMX-Konferenz- und Forum präsentierte mehr als 280 Präsentationen, Workshops und Masterclasses zu Animation, Effekten, Spielen und immersiven Medien.
Das Stuttgarter Festival zog in diesem Jahr über 80.000 Zuschauer an und verkaufte 15.000 Kinokarten. Die Gewinner des Festivals wurden in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet, darunter der belgische Film “Bloeistraat 11”, der den Grand Prix gewann, sowie der dänische Film “Animals”, der mit dem Lotte Reiniger Promotion Award ausgezeichnet wurde. Die Filme beeindruckten die Jury mit innovativen Ideen und einer tiefen Verbundenheit.
Es war klar, dass das Stuttgarter Trickfilmfestival und die begleitende FMX-Konferenz ein wichtiger Treffpunkt für Animationsbegeisterte und Profis aus der Branche waren. Mit einer Vielzahl von Filmen, Ausstellungen, Präsentationen und Workshops boten sie eine einzigartige Plattform für den Austausch von Ideen und Innovationen in der Animationsbranche.