Die britische Wirtschaft ist fast fünfmal stärker vom Brexit betroffen als der Rest der Europäischen Union. Besonders betroffen wäre beispielsweise Stuttgart, ein wichtiger Produktionsstandort in Süddeutschland, da dort hohe Zölle auf Exporte nach Großbritannien drohen. Im Gegensatz dazu würde ein No-Deal-Brexit für den Süden Italiens nicht von großer Bedeutung sein, da die lokale Wirtschaft nur wenige Verbindungen nach Großbritannien hat.
Mit nur noch wenigen Tagen bis zum Ablauf der Frist für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union bleiben die politischen Verhandlungen für ein Austrittsabkommen stecken, und die wirtschaftlichen Bedenken wachsen. Der Brexit ohne Abkommen würde sowohl für Großbritannien als auch für die verbleibenden 27 Mitgliedstaaten der EU schmerzhaft sein, da jeder Mitgliedstaat eine einzigartige Beziehung zu Großbritannien in Bezug auf den Handel mit Waren, Dienstleistungen, Personen und Kapital hat.
Die Regionen, die am stärksten einem No-Deal-Brexit ausgesetzt wären, könnten mit Problemen wie Handelshemmnissen, hohen Zöllen, zersplitterten Lieferketten und Dienstleistungsbeschränkungen konfrontiert sein. Die EU-Länder müssen darauf vorbereitet sein, wirtschaftliche Verluste zu erleiden, wenn kein Austrittsabkommen erzielt wird.
Die Auswirkungen des Brexit auf den Handel würden sich in Europa je nach Land und Wirtschaftssektor unterschiedlich auswirken. Insbesondere Länder wie Irland, Deutschland und die Niederlande wären stark betroffen. Der Austritt Großbritanniens würde auch die Finanzbranche fragmentieren und könnte den Verlust von Dienstleistungen wie Kreditvergabe, Devisenhandel und Versicherungsverträgen bedeuten.
Obwohl einige europäische Länder wie Deutschland und Irland von der Verlagerung von Finanzdienstleistungsunternehmen aus Großbritannien profitieren könnten, überwiegen die erwarteten Kosten für die Umstrukturierung den Nutzen. Städte wie Frankfurt, Dublin, Paris und Amsterdam werden voraussichtlich von der Verlagerung Tausender Arbeitsplätze aus Großbritannien profitieren, wobei Deutschland und Irland beliebte Standorte für Bankgeschäfte sind.