Im Juli 2019 besuchte ESI das westafrikanische Land Gambia, um Probleme in der europäischen Politik zu diskutieren, wie z.B. die Verhinderung von Flüchtlingen, die im Mittelmeer ertrinken, das Leiden von Flüchtlingen in libyschen Haftzentren und die Abschiebung von Afrikanern, die keinen Asylstatus in Europa erhalten haben. Dabei wurde ein Plan diskutiert, der eine “win-win-Lösung” für Gambia und Deutschland darstellen sollte, das Leiden in Libyen und die Todesfälle auf See reduzieren sowie die junge gambische Demokratie stärken soll.
Deutschland steht vor der Herausforderung, Tausende von Gambiern zurückzuführen, die keinen Asylstatus erhalten haben. Trotzdem stellten nur 144 Gambier, die 2018 nach Gambia zurückkehrten, eine kleine Anzahl dar. Die gambische Regierung reagierte jedoch mit einem Moratorium auf Rückführungsflüge und lehnte Vorschläge der Europäischen Kommission, jährlich über 1.000 Rückführungen durchzuführen, ab.
In Baden-Württemberg leben die meisten Gambier in Deutschland, die potenziell von Abschiebungen betroffen sind. Die Landesregierung könnte eine realistische Politik verfolgen, die Massenabschiebungen vermeidet und stattdessen auf eine enge Zusammenarbeit mit Gambia setzt. Ein Abkommen zwischen Baden-Württemberg und Gambia könnte dazu beitragen, die Integration von Gambiern in Deutschland zu fördern und das Land auf eine sichere Herkunftsregion zu machen.
Durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Gambia könnten zukünftige irreguläre Migrationen eingedämmt werden, wodurch weniger Menschen in Seenot geraten. Dieser Schritt könnte ein Modell für andere europäische Länder darstellen und zu einer nachhaltigeren Migrationspolitik beitragen.
Es ist wichtig, realistische und umsetzbare Lösungen zu finden, um die Migrationsprobleme im Mittelmeer anzugehen und sowohl die Interessen der Herkunfts- als auch der Zielländer zu berücksichtigen. Ein gemeinsames Vorgehen von Baden-Württemberg und Gambia könnte einen wichtigen Beitrag dazu leisten.