Bis zu 10.000 Demonstranten zusammen mit rund 1.000 Traktoren wurden in der westdeutschen Stadt Bonn erwartet, wo das deutsche Landwirtschaftsministerium seinen Sitz hat. Die Proteste sollten in insgesamt 17 Städten stattfinden, darunter Berlin, München, Bayreuth, Erfurt, Rendsburg, Hannover, Oldenburg, Stuttgart, Freiburg, Leipzig und Görlitz. Sie wurden von der Bewegung “Land schafft Verbindung” organisiert. In den sozialen Medien veröffentlichten Menschen Videos von den Traktoren in Bonn.
Der Landwirtschaftsprotest richtet sich gegen das landwirtschaftliche Paket der Regierung, das Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) Anfang September vorgestellt haben. Das Paket sieht unter anderem vor, dass das Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat bis Ende 2023 nach einer Auslaufphase in Deutschland verboten wird.
Die Regierung schlägt auch vor, den Nitratgehalt im Grundwasser durch die Reduzierung des Einsatzes bestimmter Düngemittel und Gülle zu verringern. Das Land steht unter Druck von der EU, weil die erlaubten Nitratwerte im Grundwasser überschritten werden, was hauptsächlich auf die Massentierhaltung zurückzuführen ist. Viele deutsche Bauern sagen jedoch, dass sie immer noch mit großen Überschüssen an Nitrat aus der Vergangenheit zu kämpfen haben.
Es wird befürchtet, dass das landwirtschaftliche Paket Familienbetriebe gefährdet, wie Land schafft Verbindung berichtet. Die Bauern fordern Klöckner und Schulze auf, aktuelle landwirtschaftliche und Klimapläne mit ihnen zu diskutieren, damit sie ihre Meinung sagen können. Die Aktion soll auch dazu dienen, den Ruf der Bauern zu verteidigen und Diskriminierung sowie herablassende Bemerkungen zu bekämpfen, die die Zukunft von Bauernhöfen und ländlichen Gebieten gefährden.