Die aktuellen Überschwemmungen haben den Zugverkehr in München stark beeinträchtigt, was zu erheblichen Verspätungen und Zugausfällen führte. Trotz Warnungen vor möglichen Überschwemmungen war die Deutsche Bahn (DB) scheinbar unvorbereitet, was zu chaotischen Reiseerlebnissen für die Passagiere führte.
Ein Reisender machte sich am Samstagmorgen von München nach Stuttgart auf den Weg, beruhigt durch das Fehlen von Störungshinweisen auf der Website der Deutschen Bahn. Allerdings gestaltete sich die Rückreise von Stuttgart problematisch. Der Zug hielt zunächst in Plochingen an, und nachfolgende Ankündigungen deuteten auf Änderungen in der Route hin, aufgrund von unpassierbaren Streckenabschnitten. Nach mehreren Umwegen und Stopps kehrte der Zug schließlich nach Stuttgart zurück, bevor er über Aalen nach München fuhr und drei Stunden zu spät ankam.
Die Überschwemmungen führten zu zahlreichen Zugausfällen am Samstag und Sonntag, insbesondere betroffen waren Strecken nach Nürnberg, Erfurt, Berlin sowie Gebieten, die stark von Überschwemmungen betroffen waren, wie Augsburg, Ulm und Stuttgart. Die Deutsche Bahn hat vom Reisen nach Süddeutschland abgeraten, und auch Fernzüge von Stuttgart, Würzburg und Nürnberg bedienen München nicht. Passagiere sollten auch mit weiteren Störungen nördlich und westlich von München rechnen, wobei verbleibende Züge wahrscheinlich überfüllt sind.
Aktuelle Stornierungen und Verspätungen betreffen unter anderem die Strecken München-Nürnberg-Erfurt-Berlin, Karlsruhe-Stuttgart-Ulm-Augsburg-München, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt(M), München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Augsburg-Kempten(Oberstdorf). Verspätungen gibt es beispielsweise auf der Strecke Nürnberg-Würzburg, wo Züge etwa 25 Minuten Verspätung haben.
Angesichts der Störungen hat die Deutsche Bahn Reisebeschränkungen aufgehoben, was es Passagieren mit Tickets für Reisen zwischen dem 2. und 4. Juni 2024 ermöglicht, ihre Reisen zu verschieben. Die Tickets bleiben für das ursprüngliche Reiseziel gültig, auch wenn sich die Routen ändern, und Sitzplatzreservierungen können kostenlos storniert werden. Auch die S-Bahn in München ist betroffen, mit der Sperrung der S7-Linie zwischen Wolfratshausen und Höllriegelskreuth aufgrund von Erdrutschen.
Aufgrund der starken Auswirkungen auf den Zugverkehr sollten Passagiere alternative Transportmöglichkeiten in Betracht ziehen. Fernbusse wie Flixbus bieten begrenzte Verfügbarkeit mit Preisen von 45 bis 70 Euro für die Strecke München-Berlin, die etwa elf Stunden dauert. Mietwagen sind eine weitere Option, wobei Sixt Fahrzeuge ab 215 Euro für ein Elektroauto und bis zu 500 Euro für ein Luxusfahrzeug anbietet, zzgl. Treibstoffkosten. Die Fahrt von München nach Berlin dauert etwa sieben Stunden, mit zusätzlichen Kilometerzuschlägen für Strecken über 300 Kilometer.
Da sich die Lage weiterentwickelt, wird den Passagieren empfohlen, die aktuellen Reise-Updates zu überprüfen und alternative Transportmittel in Betracht zu ziehen, um weitere Störungen zu vermeiden.