Porsche hat einen voll elektrischen MAN eTGM für Logistikoperationen auf seinem Gelände in Stuttgart-Zuffenhausen in Auftrag gegeben. Der Lastwagen ist das erste Fahrzeug seiner Art, das in Serie in Deutschland produziert wird. Sowohl Porsche als auch MAN sind Mitglieder der Volkswagen-Gruppe.
Der 32-Tonnen-LKW wird bald die Nutzfahrzeugflotte von Porsche für die Produktionslogistik in Stuttgart-Zuffenhausen ergänzen. Der Fokus liegt derzeit auf der Vorbereitung der Produktion des ersten vollständig elektrischen Porsche am Hauptsitz von Porsche.
Der batteriebetriebene eTruck ist ein MAN eTGM 18.360 4×2 LL. Die Typenbezeichnung zeigt an, dass es sich um einen Sattelzugmaschine handelt und zur 18-Tonnen-Gewichtsklasse gehört, während die Gesamtkombination mit einem Sattelauflieger für ein Gesamtgewicht von 32 Tonnen im Lieferverkehr ausgelegt ist.
Die 360-Zahl repräsentiert die Leistung des 265 kW eTruck. Lithium-Ionen-Batterien mit einer Speicherkapazität von 149 kWh werden verwendet, um Energie zu speichern, sodass der eTruck eine Reichweite von 130 km zurücklegen kann.
Mit dem MAN eTGM haben elektrische Nutzfahrzeuge einen großen Schritt in Richtung Serienproduktion gemacht und können nun zuverlässig ihre Fähigkeiten im täglichen Betrieb zeigen. Die Erkenntnisse, die wir zusammen mit Porsche im Rahmen der regulären Fabriklogistik gewonnen haben, werden in die erste Kleinserie integriert, die MAN bereits 2019 starten möchte. – Dr. Frederik Zohm, Vorstandsmitglied MAN, zuständig für Forschung und Entwicklung
Neben der geringen Lärmemission und der CO2-Neutralität zählen zu den Stärken des Elektrofahrzeugs auch reduzierter Verschleiß und Wartungsaufwand. Der eTruck verwendet Rekuperation, um ohne mechanisches Bremsen abzubremsen, und somit ohne Abrieb an den Bremsen.
Das elektrische Nutzfahrzeug wird für Lieferungen auf der fast 19 km langen Strecke zwischen dem Porsche-Werk in Stuttgart-Zuffenhausen und dem von seinem Logistikpartner LGI betriebenen Standort Freiberg am Neckar eingesetzt. Durch den Einsatz des eTruck werden mehr als 30.000 kg CO2 vermieden, die ansonsten jedes Jahr emittiert würden.
Die Ladestation für den Elektro-LKW befindet sich ebenfalls in Freiberg. Es handelt sich um das erste Modell, das die von Porsche Engineering entwickelte neue Hochleistungsladestruktur nutzt, die für das zukünftige Hochleistungsladenetzwerk entwickelt wurde und von dem Joint Venture Ionity betrieben wird.
Die maximale Ladekapazität für diese logistische Anwendung beträgt 150 kW, was ausreicht, um den Elektro-LKW in 45 Minuten weitere 100 km zurücklegen zu lassen. Wie an allen Porsche-Ladestationen wird das Fahrzeug mit natürlich erzeugtem Strom geladen, d.h. grüner Energie aus erneuerbaren Quellen.
Mit der Herstellung des eTrucks für Porsche hat MAN einen weiteren Meilenstein auf seinem Weg zur E-Mobilität erreicht, gemäß dessen die erste Kleinserie des MAN eTGM ab Anfang 2019 geplant ist.
Durch die Integration des eTrucks in unsere Produktionslogistik unternimmt Porsche einen weiteren Schritt auf dem Weg zur ‘Zero-Impact-Factory’. – Albrecht Reimold, Vorstandsmitglied zuständig für Produktion und Logistik bei Porsche AG
Der Weg zur “Zero-Impact-Factory” umfasst viele verschiedene Stationen und Maßnahmen. Ein Beispiel dafür ist, dass Porsche bereits seit zwei Jahren ausschließlich Energie aus erneuerbaren Quellen an allen Produktionsstandorten verwendet und die Bahnlogistik von den Produktionsstandorten ausschließlich natürlichen Strom nutzt. Porsche elektrifiziert auch zunehmend seine Logistikfahrzeuge – Transporter, Lastwagen und Gabelstapler.