Kultur

Achim Menges und Jan Knippers über Materielle Kultur.

Achim Menges und Jan Knippers über Materielle Kultur.

Bei der Beantwortung der Frage von Hashim Sarkis, “Wie werden wir zusammenleben?”, bei der Architekturbiennale Venedig 2021 postuliert der Großteil der Antworten die Koexistenz zukünftiger sozialer, ökologischer und räumlicher Faktoren, aber man fragt sich, wie die Räume dieser Koexistenz aussehen würden. Maison Fibre erforscht einen alternativen Ansatz nicht nur für das Design, sondern vor allem für den Bau zukünftiger bewohnbarer Räume. Es handelt sich um eine skalierte bewohnbare Installation, die vollständig aus robotisch hergestellten, faserigen Bauelementen besteht und vom Institut für Rechnergestütztes Design und Bauwesen (ICD) und dem Institut für Gebäudestrukturen und Tragwerksplanung (ITKE) des Exzellenzclusters IntCDC an der Universität Stuttgart konzipiert wurde.

Die Installation, Maison Fibre, ist tatsächlich die zentrale Darstellung ihres Projekts zur “Materialkultur”. Mit einem besonderen Interesse an der Frage nach den Baulmodellen des 20. Jahrhunderts, die sowohl als Typologien als auch als Methoden prominent bleiben. Diese Ausstellung bietet eine haptische Erfahrung, die Materialität und Räumlichkeit erforscht. In einem gemeinsamen Interview erläuterten Achim Menges, Professor an der ICD Universität Stuttgart, und Jan Knippers, Professor an der ITKE Universität Stuttgart, die ökologischen und technologischen Auswirkungen ihrer Installation.

Maison Fibre ist die erste mehrstöckige Struktur ihrer Art, bei der sämtliche Wand- und Deckenelemente aus robotisch hergestellten, faserigen Bauelementen gefertigt wurden. Die Installation zeigt ein beeindruckendes Leichtbausystem und ermöglicht flexible und lokal angepasste Designs. Ein wichtiger Punkt ist die geringe Materialmenge pro Quadratmeter, die bei der oberen Etage nur 9,9 kg/m² beträgt. Maison Fibre demonstriert eine räumliche und authentische Architektur einer stark dematerialisierten Struktur, die nur aus wenigen Kilogramm Baumaterial besteht.

Die Ausstellung Maison Fibre zeigt den Ausdruck und die Architektur einer stark dematerialisierten Struktur, die aus nur wenigen Kilogramm Baumaterial besteht. Die Installation besteht aus einem zweigeschossigen, robotisch hergestellten, lasttragenden Glas- und Kohlefaser-Verbundbauwerk. Die Bedeutung der Schaffung von Bauelementen liegt darin, dass diese robotisch vorgefertigt sind, was einen schnellen und unkomplizierten Montageprozess vor Ort ermöglicht.

In Bezug auf die Biennale-Themenvorgabe “Wie werden wir zusammenleben?” präsentiert Maison Fibre eine bewohnbare Installation, die einen alternativen Ansatz zum Design und Bau zukünftiger bewohnbarer Räume auf Haushaltsebene erforscht. Maison Fibre wird als ein zukunftsweisendes Projekt betrachtet, das ein neues Paradigma für den Bau von Lebensräumen aufzeigt. Dabei stellen die Materialität und Materialisierung von Gebäuden wichtige Konzepte dar, die von Besuchern der Ausstellung in verschiedenen Abschnitten erlebt werden können.

Die Bautechniken, die in diesem Projekt untersucht wurden, können für eine Vielzahl von Materialien verwendet werden. Maison Fibre nutzt überwiegend Glas- und Kohlefaser-Systeme, aber es wird bereits eine erhebliche Erweiterung des Materialspektrums in naher Zukunft erwartet. Durch die Verwendung von digitalen Technologien und robotischer Fertigung wird die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von Gebäuden in der Zukunft gesichert. Dieser innovative Ansatz revolutioniert die Bauweise und ermöglicht eine nachhaltige und anpassungsfähige Architektur.

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