Deutsche Bauern protestieren gegen eine neue Agrarpolitik, die ökologische Praktiken fördert. Am Dienstag fuhren Tausende Bauern mit ihren Traktoren in deutsche Städte, um gegen die neue Agrarpolitik der Regierung zu protestieren, die sie als eine Bedrohung für ihren Lebensunterhalt betrachten und als Sündenböcke für den Klimawandel darstellt. Lange Traktorenkonvois blockierten den Verkehr an den Hauptprotestorten in Berlin und Bonn, wo sich Bundesregierungsstellen befinden, während Tausende von anderen ihre Hupen betätigten und Straßen in Städten wie München, Hannover und Stuttgart blockierten.
Die Demonstranten sind wütend auf ein neues Paket von Vorschriften, das von der Regierung von Kanzlerin Angela Merkel letzten Monat eingeführt wurde, darunter Pläne, das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat bis 2023 zu verbieten und die Verwendung von Düngemitteln zur Reduzierung des Nitratgehalts im Grundwasser zu begrenzen. Glyphosat, das unter dem Handelsnamen Roundup verkauft wird, wird für den Rückgang der Insektenpopulationen verantwortlich gemacht und verursacht laut einigen Studien Krebs bei Menschen. Einige Unterstützer des weit verbreiteten Produkts behaupten jedoch, dass es ein sicheres und effektives Werkzeug sei, um die landwirtschaftliche Produktivität zu gewährleisten.
Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner äußerte ihre Unterstützung für die Bauern. Sie stellen die Nahrung her, die wir essen, arbeiten hart, aber einige sehen sie nur als “Umweltverschmutzer” oder “Tierquäler”, was weder richtig noch fair sei, sagte sie der Bild-Zeitung. Wütende Bauern protestierten am Dienstag auch in ähnlichen Protesten in Frankreich, während niederländische Bauern in den letzten Wochen zwei landesweite Demonstrationen abgehalten haben.
