Am Samstag gab es in Stuttgart bei einem eritreischen Kulturfestival Unruhen, bei denen Dutzende Menschen, darunter mindestens 26 Polizisten, verletzt wurden. Vor Beginn der Veranstaltung versammelten sich etwa 200 Protestierende im Freien und warfen Steine, Flaschen und andere Gegenstände auf Polizisten und Teilnehmer des Events. Sechs der verletzten Polizisten mussten im Krankenhaus behandelt werden. Auch vier Teilnehmer des Festivals und zwei Protestierende wurden verletzt, wobei jedoch keine Informationen über die Schwere ihrer Verletzungen vorlagen. Diese Proteste folgen auf eine Reihe von Unruhen bei eritreischen Kulturveranstaltungen in Deutschland und anderswo.
Das Festival am Samstag wurde von mehreren Gruppen organisiert, die als regierungsnah gelten. Tausende Menschen sind aus Eritrea nach Europa geflohen, wobei viele angaben, dass sie von der repressiven Regierung von Isaias Afwerki schlecht behandelt wurden. Die Konflikte rund um Veranstaltungen wie die am Samstag verdeutlichen die tiefe Kluft zwischen Mitgliedern der eritreischen Diaspora, denen, die der Regierung nahestehen, und denen, die ins Exil geflohen sind und sich stark gegen Isaias stellen.
Der Stuttgarter Polizeivizepräsident Carsten Hoefler verurteilte die Aktionen der Protestierenden am Samstag und erklärte, dass das Ausmaß und die Intensität der Gewalt im Voraus nicht ersichtlich waren. Nach Angaben der Stadt gab es keinen Grund, die Versammlung im Voraus zu verbieten, aber es werden Maßnahmen ergriffen, um ähnliche Unruhen in Zukunft zu verhindern. Der Stuttgarter Bürgermeister Frank Nopper erklärte, dass entschlossen gegen Konflikte aus anderen Ländern auf deutschem Boden vorgegangen werden müsse.