Die Echtzeit-Fahrgastinformation (RTPI) in der Metropolregion Stuttgart ist in den letzten Jahren gewachsen und ein umfassendes System existiert nun. Horst Stammler, Leiter des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS), erklärt, wie die Region diese Technologie implementiert hat und ob das System in Zukunft noch besser werden kann.
Als Teil des Innovationsprogramms des öffentlichen Verkehrs des Bundeslandes Baden-Württemberg hat der VVS – oder der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart – die Grundlagen für die Sammlung und Verbreitung von Echtzeitinformationen im gesamten Netzwerk geschaffen, und eine umfassende Versorgung mit RTPI wurde im gesamten VVS-Gebiet realisiert. Dies umfasste die Implementierung eines Automatisierten Fahrzeugüberwachungssystems, den Bau von Dutzenden regionalen Echtzeit-Fahrgastinformationstafeln, die Einrichtung eines regionalen Datenhubs, die Implementierung eines Ereignismanagementdienstes und die Verbesserung des bestehenden Routenplaners.
Die Region Stuttgart ist ein bedeutender Wirtschafts- und Industriestandort mit bekannten Unternehmen wie Mercedes-Benz, Porsche und Bosch. Aufgrund der hohen Anzahl von Autos pro Einwohner hat der VVS einen erstklassigen öffentlichen Verkehr zu bieten. Über 350 Millionen Passagiere pro Jahr nutzen die Züge und Busse eines der 40 Verkehrsunternehmen im VVS-Gebiet. Zahlreiche Investitionen in Technologie und Leitsysteme waren notwendig, um das Ziel der RTPI im gesamten Netzwerk in fünf Jahren zu erreichen.
Ein zentraler Bestandteil des Erfolgs dieser Kampagne war die Einführung eines mehrclientenfähigen AVM-Systems. Dieses System sammelt Echtzeitdaten verschiedener Betreiber und ermöglicht es kleinen Transportunternehmen, Informationen sowohl für den Betrieb als auch für das Fahrgastinformationssystem des VVS zu sammeln. Durch die Implementierung von RTPI-Displays an wichtigen Standorten und die Integration der Daten in den Routenplaner wurde der Zugang zu Echtzeitinformationen für die Fahrgäste gewährleistet.
Zukünftige Entwicklungen umfassen die Ausstattung wichtiger Umsteigepunkte mit RTPI-Displays, die Finanzierung durch eine Zusammenarbeit verschiedener Organisationen sowie die Erweiterung des AVM-Systems. Die Verknüpfung von Daten von verschiedenen Betreibern im zentralen regionalen Datenhub ermöglicht eine effizientere Koordination und eine bessere Verfügbarkeit von Echtzeitinformationen. Der Ausblick beinhaltet auch die Implementierung neuer Funktionen im Routenplaner und die Integration weiterer Kommunikationskanäle für die Bereitstellung von Informationen während unvorhergesehener Ereignisse.