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Film International umschreiben

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Das Indian Film Festival Stuttgart, gegründet vom Filmbüro Baden-Württenberg, ist eines der ältesten und größten indischen Festivals in Europa. Früher unter dem Namen “Bollywood and beyond” bis 2011 bekannt, konzentriert sich das Festival nun auf das, was “jenseits” von Bollywood im indischen Kino liegt und strebt nach einem vielschichtigen Programm, das der Komplexität und Vielfalt im indischen Kino gerecht wird. Es präsentiert unabhängige Spielfilme, Dokumentationen und Kurzfilme aus Indien, die verschiedene Genres, regionale Sprachen und Formate umfassen.

Die Dokumentation “Babai” von Kavita Datir folgt dem Alltag der 81-jährigen Babutai (Babai) Damodar Labade, die seit sie mit 21 Jahren verwitwet war als Trägerin von 200- 500 kg mit einer Holzkarre arbeitet. Der Film zeigt auch andere Dokumentationen, die sich mit Themen wie Frauenrechten und dem Kampf um grundlegende Rechte befassen, sowie Spielfilme wie “Chauranga” von Birkas Mishra, der die Parallelwelten zwischen einer bescheidenen Familie und der wohlhabenden Familie eines lokalen Gangsterbosses auf dem Land aus der Sicht eines Kindes zeigt.

Die Spielfilme des Festivals sind teilweise von dunkler Stimmung geprägt und nutzen innovative künstlerische Techniken, um alltägliche Details zu beleuchten. “Labour of Love” von Aditya Vikram Sengupta in Bengali zum Beispiel, konzentriert sich auf die Schönheit alltäglicher Details und verzichtet komplett auf Dialoge, um eine Reihe von Bildern zu präsentieren, die den Alltag der Protagonisten zeigen. Filme wie “Chauranga” und “Mardistan” nehmen sich auch genderspezifischer Themen an und zeigen die Vielfalt und die Herausforderungen indischer Gesellschaften.

Yun-hua Chen ist eine unabhhängige Filmwissenschaftlerin, die regelmäßig für Film International, Exberliner, die Website des Goethe-Instituts sowie andere akademische Zeitschriften schreibt. Ihr Buch über Mosaikräume und Mosaikauteure, das von Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften finanziert wird, soll Anfang 2016 vom Neofelis Verlag veröffentlicht werden.

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