Das Stuttgarter Ballett, eine der angesehensten Kompanien Europas, zeigt bei einem Londoner Auftritt sein Bestes. In einem einzigen Auftritt präsentiert das Unternehmen dreizehn Stücke, darunter neun Pas de Deux, drei Soli und nur ein Ensemblestück, die alle für die Kompanie choreographiert wurden. Mehr als die Hälfte dieser Stücke wurde zuvor nicht im Vereinigten Königreich aufgeführt.
Der Abend beginnt mit John Crankos Hommage à Bolshoi, gefolgt von Marco Goeckes Fancy Goods und Demis Volpis Little Monsters. Diese ersten Stücke betonen die Absurdität der Liebe und bieten herausragende Momente. Die humorvolle Parodie des klassischen Balletts in Christian Spucks Le Grand Pas de Deux sorgt für Gelächter und begeistert Ballettkenner.
Im weiteren Verlauf des Abends wird die Liebe in ernsteren Duetten dargestellt, darunter Auszüge aus Crankos Romeo und Julia und John Neumeiers Die Kameliendame. Besonders beeindruckt das zarte, meditative Auftritt der Soloisten in Crankos Initials RBME. In der letzten Programmhälfte wird die Liebe im 21. Jahrhundert behandelt, wobei die Choreografien von Douglas Lee, Itzik Galili und Marco Goecke in den Fokus rücken.
Obwohl das Programm am Ende etwas zu lang erscheint, überzeugt das Stuttgarter Ballett mit aufregenden Choreografien und herausragenden Tänzern. Sie beweisen, dass das Prädikat “Made in Germany” nach wie vor für höchste Qualität steht.