Das Kulturzentrum Wagenhallen in Stuttgart wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Entlastung für den Hauptbahnhof errichtet und diente zunächst als Instandhaltungs- und Reparaturwerkstatt für Lokomotiven und später für Busse. Ab 2003 wurde es zu einem Ort für kulturelle Nutzungen umgewandelt. Das Architekturbüro ATELIER BRÜCKNER hat die historische Struktur der Wagenhallen bewahrt und an die aktuellen Anforderungen angepasst. Neue Bauteile wurden hinzugefügt, darunter ein Studio-Gebäude für Künstler mit respektvollem Abstand zum alten Bauwerk.
Die Materialität spielt eine wichtige Rolle in der Gestaltung des Kulturzentrums. Die Originalstruktur des Gebäudes wurde liebevoll restauriert, alte Spuren wurden freigelegt und die Wohnflächen erhalten. Die neuen Räume und Strukturen kontrastieren bewusst mit den historischen Ziegelmauern und der alten Stahlkonstruktion. Die Studio-Räume im Inneren sind als nachhaltige und wirtschaftlich effiziente Holzkonstruktionen angelegt, basierend auf dem ehemaligen Layout der Lokomotivwerkstatt.
Die großzügige Halle der Wagenhallen mit ihren geschichtsträchtigen Stahlstützen und skylight-Fenstern wurde in ihrer Erscheinung erhalten, wodurch der ursprüngliche Raumindruck und das Volumen erlebbar bleiben. Die Anordnung der neuen Bauelemente orientiert sich an der Geschichte des Gebäudes und schafft eine zeitgemäße Nutzung im Einklang mit dem historischen Kontext.