Eine Ausstellung kostbarer Māori-Taonga, kuratiert von Associate Professor Ngarino Ellis von der University of Auckland und einem Expertenteam, wird für sechs Monate in einem deutschen Museum zu sehen sein. Die Ausstellung mit dem Titel “Across Time, Place and People, Whakawhānaungatanga Connecting tāonga Māori” im Linden Museum in Stuttgart, Deutschland, wird seltene Wharenui (Versammlungshaus), hei-tiki, Pounamu-, Holz- und Knochenarbeiten, Umhänge und andere Textilien umfassen.
Die Gruppe aus Aoteaora wird von Dr. Ellis geleitet und umfasst Awhina Tamarapa, Dougal Austin und die Doktorandin Justine Treadwell. Jeder Kurator aus Neuseeland ist für einen bestimmten Bereich der Ausstellung verantwortlich, basierend auf ihrem Fachwissen im Bereich der Māori-Kunst. Die Ausstellung befasst sich mit dem Thema Whakawhānaungatanga und wie die Taonga in die europäischen Sammlungen gelangt sind, was oft zu Kontroversen geführt hat.
Vor der Verabschiedung des Māori Antiquities Act von 1901 war es üblich, dass europäische Sammler weltweit nach Artefakten suchten. Das Linden Museum in Stuttgart hat eine dauerhafte Sammlung von über 100 Māori-Schätzen, von denen der früheste aus dem späten 18. Jahrhundert stammt. Dr. Ellis betont, dass Museen und Sammler aus Ländern wie Deutschland nach Neuseeland kamen, um Stücke zu erwerben, da die Preise in Europa exorbitant wurden und die Kultur der Māori sich schnell veränderte.
Die Ausstellung im Linden Museum wird eine lila- und pfirsichfarbene Farbpalette haben und Video-Interviews mit den neuseeländischen Kuratoren zeigen. Es wird auch eine Eröffnungszeremonie bei Sonnenaufgang mit Ngāti Rānana aus London geben, gefolgt von Auftritten und Workshops. Dr. Ellis betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen europäischen Kuratoren und indigenen Forschern und die Bereitschaft der Museen, solche Beziehungen zu pflegen.
Das Linden Museum in Stuttgart ist ein ethnologisches Museum, das kulturelle Schätze aus aller Welt beherbergt. Die Sammlung geht auf den Verein für Handelsgeographie im 19. Jahrhundert zurück und wurde von Karl Graf von Linden organisiert. Das Museum zeigt Artefakte aus verschiedenen Teilen der Welt, darunter Süd- und Südostasien, Afrika, den islamischen Raum, den Nahen Osten, China, Japan sowie Nord- und Lateinamerika und Ozeanien.