Bischof Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart, Deutschland, feierte mehrere Messen während einer katholischen Veranstaltung in Deutschland, bei der mindestens ein Muslim und eine evangelische Politikerin die Kommunion empfingen. Muhterem Aras, eine in der Türkei geborene Muslimin und prominente Landtagsabgeordnete der Grünen, erhielt während der Eröffnungsmesse in Stuttgart die Eucharistie von Bischof Fürst, während die evangelische Politikerin Sabine Foth aus Respekt vor dem Bischof Abstand hielt. Das Katholikentag, organisiert vom Bistum Rottenburg-Stuttgart und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken, sorgte in diesem Jahr für Schlagzeilen, als eine Pro-Life-Organisation vom Standverbot für die Veranstaltung berichtete.
Während die Kontroversen um die Kommunion von Nicht-Katholiken anhielten, zeigte sich eine Umfrage, dass die meisten Katholiken nicht einmal am Katholikentag interessiert waren. Die Teilnehmerzahlen sind rückläufig, während die Kosten hoch waren, mit erwarteten Ausgaben von über 10 Millionen Euro für die Veranstaltung in Stuttgart.
Der Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, erteilte einem prominenten evangelischen Politiker, Thomas de Maizière, die Kommunion bei demselben Ereignis. Bätzing hat mehrfach seine qualifizierte Unterstützung für die Interkommunion mit Protestanten zum Ausdruck gebracht und eine ekumenische Arbeitsgruppe geleitet, die 2019 das Dokument “Gemeinsam am Tisch des Herrn” veröffentlichte. Trotz des Eingreifens der Kongregation für die Glaubenslehre gegen die Interkommunion zwischen Katholiken und Evangelischen hatte Bätzing seine Ansicht bekräftigt, dass eine Interkommunion mit Protestanten möglich sein sollte. Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, äußerte ebenfalls ernste Bedenken gegenüber dem Vorschlag der “Eucharistischen Mahlgemeinschaft”.
Inmitten der Kontroversen gab es Berichte darüber, dass ein außerordentlicher Kommunionspender einem protestantischen Besucher sagte: “Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass dies der Leib Christi ist.” Obwohl die Debatten weitergehen, zeigt sich, dass das Interesse der Katholiken an der Veranstaltung nachlässt und die Kosten steigen. Trotz aller Einschränkungen bleibt der Katholikentag ein wichtiger Anlass in der deutschen katholischen Gemeinschaft, bei dem auch Fragen der Interkommunion diskutiert werden.
