Am Freitag, dem 14. Juni, fand in Wangen das Holzbau-Symposium statt, bei dem die neuen Gebäudedemonstratoren des Exzellenzclusters IntCDC – der Wangen Tower und der Hybrid-Flachspavillon – dem Fachpublikum vorgestellt wurden. Der Bürgermeister von Wangen, Michael Lang, begrüßte rund 120 Gäste und lobte die Innovationskraft der Gebäude, die seit der Eröffnung der Landesgartenschau im April die Öffentlichkeit anziehen. Die Bauprojekte wurden von den Projektteams unter der Leitung von Prof. Achim Menges und Prof. Jan Knippers von der Universität Stuttgart sowie den Industriepartnern Blumer Lehmann, STERK abbundzentrum und HA-CO Carbon präsentiert. Der Schwerpunkt der Präsentationen lag auf den Berichten über die knapp bemessene Planungszeit von nur zehn Monaten, die wertvolle Einblicke für Planung, Produktion und Montage boten. Die enge Zusammenarbeit und die gemeinsame Entwicklung mit Industriepartnern gewährleisteten den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis.
Eine Herausforderung für den Holzbauer Blumer Lehmann war die präzise Verklebung und das Pressen des nassen Holzes, das für die selbstformenden Holzkomponenten des Wangen Towers hergestellt wurde. Die Verklebung der dreidimensional gekrümmten Komponentenverbindungen nach dem Selbstformungsprozess und die Anwendung des erforderlichen Anpressdrucks waren ebenso anspruchsvoll. Im Gegensatz zum Prototyp aus der Forschungsarbeit konnte HA-CO auf einen Roboter verzichten und eine konventionelle Wickelmaschine für die Umwicklung der Flachs-Komponenten verwenden. Die Wickelmaschinen wurden dynamisch gesteuert und berechneten die Pfade während des Betriebs selbst, was die Eingabe von Steuerungsdaten minimierte. Das kleine regionale Holzbauunternehmen STERCK war auch in der Lage, die Holzkomponenten des Hybrid-Flachspavillons aus Brettsperrholz herzustellen: Mit standardisierter Planungssoftware für den Holzbau und einem konventionellen Zimmereisystem wurden die Dachbauteile für das gewölbte Dach im Werk vorgefertigt und termingerecht montiert.