Kultur

Restitutionen und nachhaltige Zusammenarbeit: Kamerun und Deutschland

Restitutionen und nachhaltige Zusammenarbeit: Kamerun und Deutschland

Am 16. Januar 2024 fand in Stuttgart eine Dialogveranstaltung im Linden-Museum statt, an der 11 deutsche Museen, kamerunische Delegierte des interministeriellen Ausschusses für die Rückgabe illegal erworbener Kulturgüter und Vertreter traditioneller kamerunischer Königsfamilien teilnahmen. Es war das zweite Treffen der Delegierten des Ausschusses, das in Deutschland stattfand, nach einem ersten Treffen im Oktober 2023 in Berlin. Während des dreitägigen Treffens in Stuttgart, das erstmals von allen deutschen Museen mit Sammlungen von über 500 Objekten aus Kamerun besucht wurde, diskutierten die Teilnehmer mögliche Wege für die Rückgabe von Kulturgütern und nachhaltige Formen der Zusammenarbeit. Teilnehmende Museen waren unter anderem das Ethnologische Museum der Staatlichen Museen zu Berlin, das Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig, das Linden-Museum Stuttgart und das Museum Fünf Kontinente in München.

Lars-Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin, bemerkte, dass “die Museen nun einen gemeinsamen Fahrplan entwickeln. In Bezug auf Restitutionen ist die Frage nicht mehr ob, sondern vielmehr was, wann und wie.” Verhandlungen zur Restitution von Objekten aus der Kamerun-Sammlung in Berlin haben begonnen. Im Juli 2022 billigte der Stiftungsrat der Stiftung Preussischer Kulturbesitz (SPK) die Restitution eines besonders bedeutenden Objekts aus der Kamerun-Sammlung des Ethnologischen Museums: eine Statue der weiblichen Figur Ngonnso’, aus dem historischen Königreich Nso’ im Nordwesten Kameruns, die als die Ahnmutter des Nso’-Volkes gilt. Mit der Bildung des interministeriellen Ausschusses Kameruns für die Rückgabe illegal erworbener Kulturgüter beginnen nun Verhandlungen über die Restitution dieser und anderer Objekte aus der Kamerun-Sammlung in Berlin in eine entscheidende Phase.

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