Kultur

Wie eine rebellische Gruppe von Designern das ideale moderne Wohnen erfand

Wie eine rebellische Gruppe von Designern das ideale moderne Wohnen erfand

Das Jahr 2017 markiert das 90-jährige Jubiläum des radikalen Die Wohnung Projekts, das Aufsehen erregte, Bewunderung hervorrief und veränderte, wie wir leben. Einer Vielzahl von Spott, Verwirrung und Bewunderung begegnete eine Architekturausstellung, die 1927 in Stuttgart eröffnet wurde. Organisiert von der Stadt Stuttgart und dem Deutscher Werkbund (DWB) – einem Verband deutscher Künstler, Architekten, Designer und Industrieller – zeigte die Ausstellung Die Wohnung radikal innovative Wohngebäude.

Das zentrale Projekt für die Ausstellung, das 1928 erstellt wurde, bestand aus kubischen und flachdachigen Gebäuden und war seiner Zeit weit voraus. Sein Zentrum war ein Immobilienprojekt namens Weissenhof. Dieses umfasste 21 schockierend kubische, flachdachige Gebäude mit großzügig verglasten Räumen, die natürliches Licht in ihre offenen Grundrisse zogen. Die Wohnungen wurden von 17 europäischen modernistischen Architekten entworfen, darunter Le Corbusier, sein Cousin Pierre Jeanneret, Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe.

Ludwig Mies van der Rohe bestimmte als künstlerischer Direktor des Projekts, dass alle Verweise auf vergangene Stile in der Ausstellung verboten sind. Die Ausstellung feiert in diesem Jahr ihr 90-jähriges Jubiläum. Neben der ästhetischen Experimentierfreude widmete sich die Ausstellung auch fortschrittlichen sozialen Ideen, wie z.B. den Bau von Massenwohnungen zu günstigen Preisen für diejenigen, die sich teure Häuser nicht leisten konnten. Auch die Effizienz durch Vorfertigung und moderne Baustoffe wurde demonstriert.

Trotz der kritischen Haltung der Nazis und der teilweisen Zerstörung des Projekts durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg haben viele der beteiligten Architekten dank der Ausstellung neue Karrieremöglichkeiten erhalten. Einige Gebäude des Weissenhof-Projektes sind bis heute erhalten geblieben, und die UNESCO hat dem Museum und der Berliner Wohnsiedlung Hufeisensiedlung von Bruno Taut aus den Jahren 1925 bis 1933 den Status des Weltkulturerbes verliehen.

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